Rückruftraining für Hunde: In 5 Schritten zum Rückruf

Das Rückruftraining ist eine wichtige Fähigkeit, die jeder Hund beherrschen sollte, um in verschiedenen Situationen sicher und kontrolliert zu bleiben. Ein zuverlässiger Rückruf ermöglicht es deinem Hund, mehr Freiheit zu genießen, während du ruhigen Gewissens weißt, dass er auf Kommando sofort zu dir zurückkommt, wenn nötig. Wie du den Rückruf mit deinem Hund effektiv trainierst, erklären wir dir hier. Außerdem geben wir dir tolle Tipps, wie das Rückruftraining noch einfacher wird, wie du die Lernerfolge maximierst und welche Vorteile auf dich und deinen flauschigen Freund warten.

Was genau ist das Rückruftraining?

Das Rückruftraining ist eine grundlegende und äußerst wichtige Trainingsmethode für Hunde, bei der dein Hund lernt, auf Befehl zuverlässig zu dir zurückzukehren. Es ist vor allem dann essenziell, wenn du deinem Hund ermöglichen möchtest, ohne eine Leine spazieren zu gehen. Durch einen gut trainierten Rückruf stellst du dabei die Sicherheit deiner Fellnase sowie allen anderen Menschen und Tieren in deiner Umgebung sicher. 

Beim Rückruftraining wird ein bestimmtes Signal oder Kommando, wie „Hier“ oder „Komm“, verwendet, um deinen Hund zu rufen. Das Ziel ist es, dass dein Hund dieses Signal mit etwas Positivem, wie einem Leckerli, Spielzeug oder Lob verknüpft, sodass er gerne und schnell zurückkommt, wenn er gerufen wird.

Rückruftraining für Hunde: So einfach geht’s

Das Rückruftraining ist wichtig für einen sicheren und sorgenfreien Alltag, keine Frage! Doch das muss nicht alles sein. Das Training kann ebenso viel Spaß machen und die Bindung zwischen dir und deinem Hund stärken. Wir zeigen dir, welche Vorbereitungen entscheidend sind und welche 5 einfachen Schritte du befolgen musst, um den Rückruf erfolgreich zu trainieren. Egal ob du einen Welpen oder sogar einen flauschigen Senioren hast – mit diesen Tipps wird dein Hund bald zuverlässig auf dein Kommando hören.

Vorbereitung für das Rückruftraining beim Hund

Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für ein erfolgreiches Rückruftraining mit deinem Hund. Um sicherzustellen, dass du und dein Hund bereit für das Training seid, solltest du folgende Dinge vorbereiten bzw. mitbringen:

  • Auswahl des Rückrufkommandos, wie „Hier“, „Komm“ oder einen Pfiff. 
  • Hochwertige Belohnungen, wie Leckerlis, Spielzeuge oder Lob
  • Gut sitzendes Geschirr mit langer Schleppleine (5-10 Meter)
  • Ablenkungsfreie Umgebung
  • Zeit und Geduld
  • Positive Einstellung
  • evtl. Vorkonditionierung (z.B. durch Clickertraining für Hunde)
  • evtl. eine weitere Hilfsperson

Rückruf trainieren in 5 Schritten

Mit diesen fünf Schritten kannst du deinen Hund effektiv auf den Rückruf trainieren. Denke daran, geduldig zu sein und das Training positiv zu gestalten. Viel Erfolg und Freude beim Üben!

Schritt 1: Grundlagen schaffen

Beginne das Training in einer ruhigen, ablenkungsfreien Umgebung wie deinem Wohnzimmer oder einem ruhigen Garten. Verwende ein klares und eindeutiges Rückrufkommando, zum Beispiel „Hier“ oder „Komm“, welches du ab jetzt konsequent verwendest, um Verwirrung zu vermeiden. Nimm das Leckerli oder das Spielzeug in die Hand, damit die Belohnung direkt nach erfolgreicher Ausführung erfolgen kann.

Schritt 2: Entferne dich von deinem Hund

Gib deinem Hund zu verstehen, dass er bleiben soll. Dann entfernst du dich von ihm. Für den Anfang genügt eine Entfernung von 3 – 5 Metern, diese kann nach den ersten Lernerfolgen gesteigert werden. Ist eine Hilfsperson dabei, kann dein Hund bei dieser bleiben, während du eine größere Distanz zwischen euch bringst. Zu Beginn empfehlen sich etwa 4 – 7 Meter. Achte darauf, dass die Schleppleine für deine Entfernungen lang genug ist.

Schritt 3: Den Rückruf starten

Zeige deinem Hund ein besonders attraktives Leckerli oder sein liebstes Spielzeug und sage das Rückrufkommando in fröhlichem Ton. Sobald dein Hund zu dir kommt, belohne ihn sofort und ausgiebig.

Schritt 4: Wiederholung ist der Schlüssel des Rückruftrainings

War der Rückruf erfolgreich, wiederholst du das Prozedere einige Male. Sobald dein Hund das Leckerli aufgegessen, bzw. mit seinem Spielzeug gespielt hat, bringst du die gleiche Entfernung erneut zwischen euch. Dein Hund soll sitzen oder stehen bleiben, während du dich an deiner Position mit der nächsten Belohnung bewaffnest. Nun sagst du das Rückrufkommando erneut. Ist eine Hilfsperson dabei, könnt ihr auch ein Wechselspiel machen. Dabei ruft ihr deinen Hund immer abwechselnd zu der freien Person und belohnt ihn bei Erfolg.

Pro Rückruftraining solltest du das Kommando ca. 5 – 10 Mal wiederholen. Hier kommt es stark auf die Lernbereitschaft und Konzentrationsfähigkeit deines Hundes an. Bei dem Rückruftraining für Welpen genügen 5 Wiederholungen.

Schritt 5: Steigerung der Intensität

Zeigt dein Hund, dass er den Rückruf in seiner einfachen Form verstanden hat, kannst du die Schwierigkeitsstufe erhöhen. Führe schrittweise Ablenkungen ein, beispielsweise durch eine aktivere Umgebung wie deinen Garten mit Vogelgesang oder dem Park. Sobald dein Hund Ablenkungen widersteht, kannst du den Rückruf ohne Leine festigen. Dafür solltest du jedoch unbedingt zuerst in einer sicheren Umgebung üben, die in sich geschlossen ist. So kann dein Hund nicht ausbüxen, sollte es doch noch nicht klappen.

Tipp

Um den Rückruf mit Ablenkungen besonders effizient zu üben, kannst du im Vorfeld eine „Ablenkungsliste“ erstellen. Sammle bei Gassi Runden, Spieleinheiten und Zuhause all die Dinge, die deinen Hund ablenken. Wie dir diese Liste bei eurem Rückruftraining hilft, verraten wir dir im nächsten Absatz.

Rückruf mit Ablenkungen trainieren

Das Training des Rückrufs bei Hunden mit Ablenkungen ist eine besondere Herausforderung, die jedoch essenziell für die Zuverlässigkeit des Kommandos im Alltag ist. Dabei ist es wichtig, schrittweise vorzugehen. Beginne in einer ruhigen Umgebung und steigere allmählich die Ablenkungen, um deinen Hund nicht zu überfordern. Hier kommt die „Ablenkungsliste“ ins Spiel, denn diese zeigt dir einen genauen Plan, welche Ablenkungen du in welchem Lernstadium trainieren kannst. Dafür ordnest du die gesammelten Ablenkungen nach ihrer Schwierigkeit für deinen Hund. Das kann wie folgt aussehen:

Kategorie 1: Anfänger

  • Ablenkungsreize, die die Aufmerksamkeit deines Hundes kurzzeitig wecken, aber schnell wieder uninteressant werden. 
  • Zum Beispiel ein vorbeifliegender Vogel.

Kategorie 2: Fortgeschritten

  • Ablenkungsreize, die deinen Hund dazu veranlassen, sich auf den Reiz zuzubewegen. 
  • Zum Beispiel eine Papiertüte, die auf dem Gehweg liegt.

Kategorie 3: Profi

  • Ablenkungsreize, die die Aufmerksamkeit deines Hundes vollständig einnehmen und ggf. eine extreme Reaktion auslösen.
  • Zum Beispiel ein Fahrradfahrer oder ein anderer Hund.

Beginne nun damit, Ablenkungen der Kategorie 1 in euer Rückruftraining einzubauen und arbeite dich in den darauffolgenden Wochen langsam bis zur 3. Kategorie hoch. Steigere die Schwierigkeit jedoch nur dann, wenn dein Hund den Rückruf mit der aktuellen Ablenkung gemeistert hat. 

Hinweis

Dir sollte bewusst sein, dass das Rückruftraining bis zur leinenlosen Perfektion lange dauert. Übe dich in Geduld, feiere kleine Erfolge und sorge dafür, dass der Spaß auf beiden Seiten erhalten bleibt. So verhinderst du Frust und sorgst für die besten Lernerfolge.

Warum ist das Rückruftraining bei Hunden so wichtig?

Das Rückruftraining ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die du deinem Hund beibringen kannst. Ein zuverlässiger Rückruf sorgt nicht nur für die Sicherheit deines Hundes sowie eurer Mitmenschen und Mittiere, sondern auch für ein harmonisches Zusammenleben. Wenn dein Hund auf Kommando sofort zu dir zurückkommt, kannst du ihn in verschiedenen Situationen besser kontrollieren und schützen. Sei es im Park, auf Spaziergängen ohne Leine oder in unerwarteten Gefahrensituationen – ein gut trainierter Rückruf kann verhindern, dass dein Hund wegläuft, auf die Straße rennt oder in Konflikte mit anderen Tieren gerät.

Darüber hinaus stärkt das Rückruftraining die Bindung zwischen dir und deinem Hund. Es fördert Vertrauen und Kommunikation, da dein Hund lernt, auf deine Anweisungen zu hören und dir zu vertrauen. Dies führt zu einer insgesamt besseren Erziehung und einem starken Zusammenhalt.

Ein weiterer Vorteil des Rückruftrainings ist die Freiheit, die es deinem Hund ermöglicht. Ein Hund, der zuverlässig zurückkommt, kann öfter ohne Leine laufen und die Umgebung erkunden, was zu einer besseren körperlichen und geistigen Auslastung führt. Er kann seine Umwelt sicher und unter deiner Kontrolle genießen, was euer beider Wohlbefinden und Zufriedenheit erhöht.

Insgesamt trägt das Rückruftraining erheblich zu einem sicheren, harmonischen und erfüllten Leben mit deinem Hund bei. Es ist eine Investition in seine Sicherheit, sein Glück und eure gemeinsame Beziehung.

Häufige Fragen zu Rückruftraining für Hunde

Für den Rückruf deines Hundes kannst du ein einfaches und klares Kommando wie „Hier“, „Komm“ oder einen Pfiff verwenden. Wichtig ist, dass das gewählte Kommando konsequent und ausschließlich für den Rückruf genutzt wird, um Verwechslungen zu vermeiden und deinem Hund klare Signale zu geben.

Fast jeder Hund ist mit konsequentem und geduldigem Training abrufbar. Erfolgreiches Rückruftraining erfordert positive Verstärkung, regelmäßige Übung und schrittweise Steigerung der Ablenkungen. Individuelle Unterschiede wie Rasse, Alter und Temperament können die Trainingsdauer beeinflussen, aber mit der richtigen Methode kann jeder gesunde Hund den Rückruf lernen.

Wenn dein Hund nicht auf den Rückruf reagiert, überprüfe zunächst, ob das Rückrufkommando klar und eindeutig ist. Verstärke das Rückruftraining mit hochwertigen Belohnungen und übe in ablenkungsfreien Umgebungen. Konsistenz, Geduld und positive Verstärkung sind entscheidend für den Trainingserfolg.

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