Dein Welpe soll zu einem fröhlichen und gesunden Hund heranwachsen. Ein wichtiges Thema ist dabei die Ernährung deines flauschigen Freundes. Vor allem eine Ernährungsform erfreut sich in diesem Bereich einer immer größer werdenden Beliebtheit – BARF. Doch eignet sich BARF bereits für Welpen? Und ab wann kannst du deinem kleinen Liebling rohes Fleisch, Gemüse und Co. füttern? Wir erklären, worauf es ankommt, wenn du deinen Welpen BARFst, welche Vorteile und Herausforderungen mit der Ernährungsform verbunden sind und wie du deinen Welpen an BARF heranführst. Außerdem geben wir dir und deinem Welpen einen Futterplan an die Hand, um euch bestmöglich zu unterstützen.
Das BARFen (Biologisch artgerechtes rohes Futter) für Welpen ist ein viel diskutiertes Thema. Zu den Vorteilen gehört die Möglichkeit, eine naturnahe und ausgewogene Ernährung zu bieten, die speziell auf die Bedürfnisse deines Welpen abgestimmt ist. BARF kann die Zahngesundheit fördern, da das Kauen auf rohen Knochen hilft, Zahnstein zu vermeiden. Zudem kann es die Verdauung unterstützen und Allergien reduzieren, da auf künstliche Zusatzstoffe verzichtet wird.
Auf der anderen Seite birgt BARFen Risiken wie die Gefahr von Nährstoffmängeln, die auftreten, wenn die Ernährung nicht richtig ausgewogen ist. Eine unsachgemäße Handhabung von rohem Fleisch kann außerdem zu bakteriellen Infektionen führen. Darüber hinaus ist BARFen zeitaufwendig und erfordert umfassendes Wissen über die richtige Zusammenstellung der Futterrationen. Viele Tierärzte und Ernährungsexperten raten daher Neulingen im Bereich BARF dazu, zu warten, bis ihre Welpen ausgewachsen sind. Bist du bereits gut mit der Thematik und den generellen Nährstoffbedürfnissen von Hunden vertraut, kann BARF auch für Welpen vorteilhaft sein.
Um zu verstehen, ab wann du deinen Welpen BARFen kannst, ist es wichtig, verschiedene Entwicklungsschritte zu kennen. So sollten Welpen mindestens bis zur achten Woche von ihrer Mutter gesäugt werden. Ab der dritten bis vierten Woche sind Welpen jedoch fähig, erste feste Nahrung zu sich zu nehmen – häufig füttern Züchter ab diesem Entwicklungsschritt zu. Dass ein Welpe feste Nahrung verträgt, bedeutet jedoch nicht automatisch, dass er schon bereit für BARF ist. Hier kommt es auf ein anderes Kriterium an: Die Entwicklung des Milchgebisses.
Die Milchzähne von Welpen entwickeln sich in den ersten eineinhalb Lebensmonaten, sodass das Milchgebiss mit etwa sechs bis acht Wochen vollständig ausgeprägt ist. Ab diesem Zeitpunkt können Welpen langsam an rohes Fleisch gewöhnt werden. Dabei ist es wichtig, nur weiche, fleischige Knochen und kleine Stücke von rohem Fleisch, Gemüse, Obst und Co. zu füttern. Je kleiner die Stückchen sind, desto besser werden sie in der Regel vertragen. Außerdem können die kleinen Mägen auf diese Weise mehr Nährstoffe aufnehmen.
Auch, wenn du deinen Welpen so schnell wie möglich an BARF gewöhnen möchtest, solltest du dich vorsichtig herantasten. Da dein Welpe in den ersten Wochen sehr viele Umstellungen hinsichtlich Umgebung, Bezugspersonen und Tagesrhythmus erlebt, empfiehlt es sich, in dieser Zeit das Futter beizubehalten, das dein Welpe gewohnt ist. Hat sich dein flauschiger Freund eingelebt, kannst du langsam und schonend auf BARF umstellen.
Willst du deinen Welpen BARFen, ist der Nährstoffbedarf deines Lieblings von essenzieller Bedeutung. Dabei ist der Nährstoffbedarf von Welpen besonders hoch, da sie sich in einer intensiven Wachstumsphase befinden. Sie benötigen eine ausgewogene Ernährung, die reich an Proteinen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen ist. Proteine sind unentbehrlich für den Aufbau von Muskeln, Gewebe und Organen, während Fette wichtige Energiequellen darstellen und die Entwicklung von Gehirn und Nervensystem unterstützen.
Vitamine wie A, D, E und B sind für das Immunsystem, die Knochenentwicklung und den Stoffwechsel unerlässlich. Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphor sind entscheidend für starke Knochen und Zähne. Eine ausgewogene Ernährung deines Welpen sollte auch ausreichend Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren enthalten, um die Gesundheit von Haut und Fell zu fördern. Die BARF Mahlzeiten sollten also unbedingt auf deinen Welpen abgestimmt sein, um den hohen Bedarf an Nährstoffen zu decken und eine gesunde Entwicklung sicherzustellen.
Der Nährstoffbedarf von Welpen ändert sich regelmäßig, da sich Muskeln, Knochen, Organe und Co. noch entwickeln. Bei BARF für Welpen ist es daher extrem wichtig, den Nährstoffbedarf alle ein bis zwei Wochen von einem Tierarzt kontrollieren zu lassen und die BARF Mahlzeiten entsprechend anzupassen. Sowohl eine Unter- als auch eine Überversorgung kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen.
Du weißt nicht, wo du anfangen sollst, wenn du deinen Welpen BARFen möchtest? Wir haben dir einen Futterplan für eine ganze Woche erstellt, der dir die Basis der BARF Mahlzeiten für deinen Welpen beispielhaft vorgibt. Bitte beachte jedoch, dass es sich um einen Futterplan nach generellen Empfehlungen handelt – dieser muss in jedem Fall an die individuellen Bedürfnisse deines Welpen angepasst werden. Sprich dafür am besten mit einem Tierarzt oder einem auf BARF spezialisierten Ernährungsberater, um sicherzustellen, dass dein flauschiger Freund alles erhält, was er für eine gesunde Entwicklung benötigt.
Morgens | 70 g Hühnerhals 10 g Karotten (geraspelt) |
Mittags | 80 g Rinderhackfleisch 10 g Zucchini (geraspelt) |
Abends | 70 g Putenfleisch (klein geschnitten) 10 g Spinat (gedünstet, fein gehackt) |
Morgens | 70 g Hühnerflügel (zerkleinert) 10 g Kürbis (gekocht, püriert) |
Mittags | 80 g Lammfleisch (klein geschnitten) 10 g Rote Beete (geraspelt) |
Abends | 70 g Rinderherz 10 g Brokkoli (gedünstet, fein gehackt) |
Morgens | 70 g Hühnerleber 10 g Apfel (ohne Kerne, geraspelt) |
Mittags | 80 g Pansen 10 g Süßkartoffel (gekocht, püriert) |
Abends | 70 g Truthahnfleisch (klein geschnitten) 10 g Gurke (geraspelt) |
Morgens | 70 g Rinderknorpel (weiche Teile) 10 g Sellerie (geraspelt) |
Mittags | 80 g Hühnerfleisch (ohne Knochen) 10 g Spinat (gedünstet, fein gehackt) |
Abends | 70 g Lammleber 10 g Karotten (geraspelt) |
Morgens | 70 g Hühnerhälse 10 g Brokkoli (gedünstet, fein gehackt) |
Mittags | 80 g Rindfleisch (mager) 10 g Zucchini (gekocht, geraspelt) |
Abends | 70 g Putenherz 10 g Rote Beete (geraspelt) |
Morgens | 70 g Hühnerflügel (zerkleinert) 10 g Kürbis (gekocht, püriert) |
Mittags | 80 g Lammfleisch (klein geschnitten) 10 g Apfel (ohne Kerne, geraspelt) |
Abends | 70 g Rinderherz 10 g Süßkartoffel (gekocht, püriert) |
Morgens | 70 g Hühnerleber 10 g Gurke (geraspelt) |
Mittags | 80 g Pansen 10 g Sellerie (geraspelt) |
Abends | 70 g Truthahnfleisch (klein geschnitten) 10 g Karotten (geraspelt) |
Das Umstellen deines Welpen auf BARF geht nicht von heute auf morgen, sondern erfordert einige durchdachte Schritte. Durch eine sorgfältige Planung und eine schrittweise Einführung kannst du deinen Welpen erfolgreich an BARF gewöhnen und ihm so eine gesunde und artgerechte Ernährung ermöglichen. So gehst du vor, wenn du deinen flauschigen Freund auf BARF umstellen möchtest:
Informiere dich gründlich. Lese Bücher und Artikel über BARF und sprich mit einem Tierarzt oder einem BARF-Experten, um sicherzustellen, dass du alle notwendigen Nährstoffe berücksichtigst, die dein Welpe braucht, um gesund heranzuwachsen. Kaufe hochwertiges, frisches Fleisch, fleischige Knochen, Innereien, Gemüse und Obst. Achte darauf, keine für Hunde giftigen Lebensmittel zu kaufen.
Beginne damit, kleine Mengen rohen Fleisches unter das gewohnte Futter deines Welpen zu mischen. Steigere die Menge an rohem Fleisch langsam über 1 bis 2 Wochen. Achte während dieser Zeit und auch danach auf Veränderungen im Verhalten und Stuhlgang deines Welpen. Bei Unverträglichkeiten oder Verdauungsproblemen solltest du die Fleischsorte wechseln oder die Umstellung langsamer angehen.
Finde die richtige Mischung aus Fleisch, Gemüse, Obst und Co. Beginne mit einer Basis von 70 % Fleisch (einschließlich Knochen und Innereien) und 30 % Gemüse und Obst. Diese Anteile können je nach Bedarf angepasst werden. Biete zudem fleischige Knochen an, um den Kalziumbedarf deines Welpen zu decken. Hühnerflügel oder Rinderbrustbein sind gute Anfangsknochen. In einem gesonderten Beitrag findest du alles, was du über die ausgewogene Ernährung beim BARFen für Hunde wissen musst.
Variiere vorsichtig zwischen Huhn, Rind, Lamm und Pute, um verschiedene Nährstoffe zu liefern. Etwa 10 % der Mahlzeiten sollten aus Innereien wie Leber und Niere bestehen, da sie wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
Zerkleinere oder püriere das Gemüse, um die Nährstoffaufnahme zu erleichtern. Karotten, Gurken und Kürbis sind gute Optionen. Einige Gemüsesorten sollten zudem gekocht werden, um die Verträglichkeit zu erhöhen. Welche das sind und was roh gefüttert werden darf, liest du in unserem Beitrag: Gemüse für Hunde. Je nach Bedarf sollten Nahrungsergänzungsmittel wie Fischöl (für Omega-3-Fettsäuren) und Vitaminpräparate hinzugefügt werden.
Lasse den Gesundheitszustand deines Welpen regelmäßig beim Tierarzt überprüfen, um sicherzustellen, dass er beim BARFen alle notwendigen Nährstoffe erhält. Passe die Futtermenge an das Wachstum und die Aktivität deines Welpen an. Welpen haben einen höheren Energiebedarf und benötigen mehr Futter als erwachsene Hunde.
Eine vollständige Umstellung kann einige Wochen dauern. Bleibe geduldig und beständig, um deinem Welpen BARF zu ermöglichen.
BARFen kann einige gesundheitliche Vorteile für Welpen mit sich bringen, beispielsweise eine verbesserte Zahngesundheit oder der Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe. Es ist jedoch unbedingt darauf zu achten, den Nährstoffbedarf von Welpen zu decken und eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.
Welpen sollten erst ab ca. 6 Wochen an BARF gewöhnt werden, wenn ihr Milchgebiss ausgeprägt ist. Zuerst sollten magere Fleischsorten wie mageres Rind, Hühnchen oder Truthahn gefüttert werden. Alle Zutaten sind in kleine Stücke zu schneiden oder sogar zu pürieren.
Welpen können an BARF herangeführt werden, wenn ihr Milchgebiss vollständig ausgeprägt ist. Dies ist mit 6 bis 8 Wochen der Fall. Da gerade Welpen beim BARFen ein hohes Risiko einer Nährstoffunterversorgung haben, empfiehlt es sich jedoch, später zu beginnen – einige Experten raten zu einem Start mit BARF ab 6 Monaten.